Grußwort des Kuratoriumsvorsitzenden

Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking

Die Stiftung Humboldt-Universität wurde im Jahre 2007 als rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts durch einige private Stifter unter der Führung von Dr. Jens Odewald errichtet. Sie hat den Zweck, die Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin zu fördern und auch dazu beizutragen, dass das kulturelle und bauliche Erbe dieser Universität erhalten bleibt.

Warum wollen wir, die Stifter, Kuratoren und Vorstandsmitglieder und die zahlreichen Förderer der Stiftung, gerade die Humboldt-Universität fördern?

Ich nenne dafür nur einige Gründe:

Die Humboldt-Universität, die im Jahre 2010 ihr 200-jähriges Jubiläum gefeiert hat, ist ein „Leuchtturm“ der deutschen Universitätsgeschichte, der weit über Deutschland hinaus bis nach Übersee ausstrahlt und die Gestaltung vieler herausragender Universitäten wesentlich beeinflusst hat.

Schon allein die geschichtliche Bedeutung der Humboldt-Universität könnte Grund genug sein, diese Hochschule ganz besonders zu fördern. Geschichte und Tradition der Humboldt-Universität sind geprägt von den Brüdern Humboldt, nämlich Wilhelm von Humboldt, der als Gründer die Berliner Universität auf die Einheit von Forschung und Lehre und das Ziel einer umfassenden humanistischen Bildung der Studierenden verpflichtete, und Alexander von Humboldt, den großen Naturforscher und vielseitigen Entdecker der Welt. Die historische Reihe der herausragenden Forscher und Lehrer, die an der Humboldt Universität tätig waren, ist lang und außerordentlich eindrucksvoll, von – um nur einige Namen zu nennen – Georg Friedrich Wilhelm Hegel über Theodor Mommsen bis Max Planck und Fritz Haber.

Aber auch die derzeitige Lage und vor allem das Umfeld, in dem sich die Humboldt-Universität nach der Wiedervereinigung behaupten und weiterentwickeln muss, waren der Grund für die Initiative zur Gründung der Stiftung. Die Humboldt-Universität ist heute wieder ein vielfach ausgezeichnetes Zentrum der Spitzenforschung, und ihre Attraktivität für exzellente Forscher aus aller Welt ist ungebrochen. Aber sie hat auch mehrere „Handicaps“: Sie ist belastet durch 40 Jahre DDR und die Nachwehen des Umbruchs von 1989, sie hat mit dem Land Berlin einen vergleichsweise armen Träger und ist deshalb finanziell ganz erheblich schlechter ausgestattet als vergleichbare Universitäten in Westdeutschland, und sie besitzt in Berlin ein wirtschaftliches Umfeld, aus dem – anders als z.B. in München, Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf – nur schwer große Spenden von ortsansässigen Unternehmen zu erwarten sind.

All dies spornt die Organe und die Förderer der Stiftung an, die Humboldt-Universität zu unterstützen, und zwar dort zu helfen, wo die üblichen Wege nicht weiterführen oder die staatlichen Mittel nicht ausreichen, um vielversprechende Projekte zu realisieren. So hat die Stiftung, um nur einige Beispiele aus den letzten Jahren zu nennen, die Realisierung der folgenden Projekte ermöglicht:

Wiederherstellung des 1790 von Carl Gotthard Langhans gestalteten Tieranatomischen Theaters, des ältesten Hörsaals der Humboldt-Universität, und Sanierung des benachbarten Gerlach-Baus und der Schlachtehalle.

  • Anschubfinanzierung für das „HUmanities Lab“, eine inzwischen erfolgreich eingeführte Aktivität der Universität, um Schüler aus Berlin und der Nachbarschaft Berlins an die Geisteswissenschaften heranzuführen, parallel zu dem naturwissenschaftlichen „UniLab-Schülerlabor“, das von der Humboldt-Universität seit langen Jahren erfolgreich in Adlershof betrieben wird.
  • Das Humboldt-Bayer Mobil, ein ganz anders strukturiertes Lehr-und-Lern-Labor für Schülerinnen und Schüler auf dem Gebiet der Natur- und Lebenswissenschaften in einem Truck, der zu den Schulen fährt.
  • Finanzierung des archäologischen „Ostia-Forum-Projekts“, der seit 2016 laufenden Ausgrabung des Forums der einstigen Hafenstadt des antiken Rom mit bahnbrechenden Funden.

Zahlreiche weitere große und kleine Projekte hat die Stiftung in ihrer bislang nur kurzen Geschichte seit 2007 gefördert. Viele weitere Projekte möchte sie unterstützen und dadurch dazu beitragen, dass die Humboldt-Universität ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen kann. Nicht zuletzt sind zukünftig Projekte im Bereich der Wissenschaftskommunikation und interdisziplinären Arbeit von Interesse. Dazu braucht die Stiftung möglichst viele private Freunde und Förderer, die uns mit ihrem Rat, ihren Verbindungen und ihren finanziellen Möglichkeiten zur Seite stehen. Eine besonders gute Gelegenheit, die Stiftung und deren Arbeit kennenzulernen, bieten die halbjährlich stattfindenden Stiftungstreffen in der Humboldt-Universität, bei der wir uns mit Professoren der Universität, die ihre Forschungen und Projekte vorstellen, intensiv und sehr persönlich austauschen können.

Abschließend ein Wort zu den Organen der Stiftung: Die laufenden Geschäfte der Stiftung werden geführt von den beiden Vorstandsmitgliedern Henning Banthien und Dr. Cord-Georg Hasselmann. Das Kuratorium der Stiftung besteht aus bis zu zwölf Mitgliedern und wurde bis zum Herbst 2019 von Dr. Jens Odewald geführt. Das Kuratorium hat Dr. Odewald als Zeichen der Dankbarkeit für seinen großartigen Einsatz für die von ihm geprägte Stiftung zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die Namen der derzeit amtierenden Mitglieder des Kuratoriums sind auf einer der nachfolgenden Seiten aufgeführt.

Michael Hoffmann-Becking
Kuratoriumsvorsitzender

Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking

Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking

Kuratoriumsvorsitzender

ist bald 50 Jahren Wirtschaftsanwalt in Düsseldorf, davon über 40 Jahre als Partner der Sozietät Hengeler Mueller, und seit 2002 Honorarprofessor an der Universität Bonn. Er ist seit 2008 Mitglied und seit 2019 Vorsitzender des Kuratoriums. Er war einer der Gründungstifter.